Um für die verschiedenen Arten von Bränden den richtigen Feuerlöscher zu wählen, muss man über die fünf Brandklassen Bescheid wissen.
Auf jedem Feuerlöscher ist schriftlich und symbolisch ersichtlich, für welche Brandklasse der Löscher geeignet ist. Trotzdem ist es vorteilhaft, ein wenig genauer über die verschiedenen Arten von Feuerlöschern Bescheid zu wissen.
Nach Art der verwendeten Löschmittel unterscheidet man folgende Löschertypen:
Wasserlöscher
Löschmittel ist Wasser, welchem nach Bedarf ein Frostschutzmittel für die frostbeständige Ausführung zugesetzt werden kann. Fallweise kann auch ein Netzmittel zur Oberflächenentspannung zugegeben werden. Wasserlöschern, die auch zur Brandbekämpfung der Brandklasse B eingesetzt werden können, wird filmbildendes Schaummittel (AFFF) zugemischt. Als Treibmittel wird Kohlendioxid verwendet. Die Hauptlöschwirkung ist Kühlung, daher sind Wasserlöscher geeignet zur Brandbekämpfung fester, glutbildender Brandstoffe wie Holz, Papier, Stroh, Textilien u. dgl. Zur Bekämpfung von Metallbränden sind Wasserlöscher ungeeignet.
Füllmengen für die erste Löschhilfe: 6 und 9 Liter.
Die alte Ausführung hat 10 Liter Füllmenge
Schaumlöscher
Löschmittel ist eine Wasser-Schaummittellösung, meist mit filmbildendem Schaummittel (AFFF), Treibmittel ist Kohlendioxid. Die Hauptlöschwirkungen sind Ersticken und Kühlen. Schaumlöscher sind daher zur Brandbekämpfung von brennbaren Flüssigkeiten wie Benzin, Petroleum, Ölen und festen Brandstoffen wie Holz, Papier, Stroh und Textilien geeignet. Sie sind nicht geeignet zur Bekämpfung von Metallbränden.
Füllmengen für die erste Löschhilfe: 6 und 9 Liter.
Die alte Ausführung hat 10 Liter Füllmenge (S 10).
Pulverlöscher
In Pulverlöschern können zwei Arten von Löschpulver zum Einsatz kommen; Flammbrandpulver (BC-Pulver) oder Glutbrandpulver (ABC-Pulver). Alle Pulverlöscher verursachen durch die ausgestoßene Pulverwolke eine starke Sichtbehinderung und dürfen daher in Räumen mit Menschenansammlungen (Veranstaltungsstätten, Einkaufszentren, Hotels, Schulen) nicht verwendet werden.
Füllmengen für die erste Löschhilfe: 6, 9 und 12 kg.
„Fahrzeuglöscher“ werden auch mit den Füllmengen von 1 und 2 kg hergestellt. Zum Mitführen in Fahrzeugen ist aber unbedingt ein Pulverlöscher mit mindestens 2 kg Füllmenge zu empfehlen.
Kohlendioxidlöscher
auch als „CO2-Löscher“ bezeichnet, eignen sich besonders zur Bekämpfung von Bränden in EDV-Anlagen, Elektroanlagen (E-Verteiler, Schaltwarten, Relaisschränken, etc.), Labors, Großküchen, Lackieranlagen etc. Sie können auch gegen Flüssigkeits- und Gasbrände eingesetzt werden. Das Löschmittel verursacht keine Verunreinigung, da sich Kohlendioxid rückstandsfrei verflüchtigt. Löschwirkend sind sowohl der Erstickungseffekt durch Verdrängung der Luft in Bodennähe, als auch der Störeffekt aufgrund der Vermischung des Löschgases mit der Luft. Kohlendioxid ist schwerer als Luft und sinkt zu Boden; es ist daher auch ein Stickgas. CO2-Löscher dürfen daher in tiefer gelegenen oder schlecht belüftbaren Räumen nicht verwendet werden!
Füllmengen für die erste Löschhilfe: 2 und 5 kg.
Die alte Ausführung hat eine Füllmenge von 6 kg CO2.
Metallbrand-Pulverlöscher
Brennbare Metalle verbrennen in Form von Glut. Aufgrund der hohen Verbrennungstemperatur können normale Löschmittel (Wasser, Schaum, Pulver, Kohlendioxid) wegen chemischer Reaktionen bei der Brandbekämpfung nicht verwendet werden. Daher müssen eigene Metallbrand-Löschpulver eingesetzt werden, die auf der Metalloberfläche eine Schmelze bilden und durch Luftabschluss löschend wirken. Metallbrandpulver ist bei brennenden Metallspänen oder -stäuben über eine Löschbrause drucklos aufzubringen.
Füllmengen: 6, 9 und 12 kg.
Fettbrandfeuerlöscher
Diese Feuerlöscher wurden eigens zur Bekämpfung von Fettbränden wie Speisefette, Speiseöle und Frittieröle entwickelt und sind überall dort, wo mit heißem Fett gearbeitet wird, also für den Einsatz in Hotel-, Restaurant- und Großküchen, Gaststätten, Bäckereien, etc. besonders gut geeignet. Das Löschmittel wirkt rasch und zuverlässig, aber nicht rückstandsfrei.